Bio Honig im Test schlecht gemacht?!

Wir geben hier den Kommentar des Bundesverband Naturkost Naturwaren zum Test-Artikel wieder, wollen aber kurz selbst noch stellung beziehen:

Bio heißt nicht = rückstandsfrei UND sollte es auch nie bedeuten:

Bio bedeutet eine definierte Haltung (bei Tieren) oder Behandlung/Anbau (bei Pflanzen), bei der eben keine Chemie eingebracht wird.

Auch ein Milchbauer kann nicht verhindern, daß die Kuh den Chemie-Fallout aus Industrie und  Verkehr mit dem Gras frißt, wohl aber dafür sorgen, daß er selbst ins Futter/auf die Weide keine Chemie oder GVO (=Gentechnisch Veränderte Organismen) bringt.

Die im Biobereich definierten Grenzwerte haben

  1. den Sinn, nachzuweisen, dass Bauern, Verarbeiter usw. selbst keine verbotenen Substanzen eingesetzt haben und
  2. sind eben deswegen häufig strenger, als im Normal-Food-Bereich.

Grenzwerte sind aber im Biobereich ein Mittel der Kontrolle und keine Kriterium, weil dann im Umkehrschluß ja rückstandsfreie chemisch hergestellte Ware z.B. aus der Qualzucht ja auch bio sein könnte, wenn sie denn „ohne Rückstände“ wäre.

Hier ein Link zu den Bienenrichtlinien

http://www.bioland.de/infos-fuer-verbraucher/bioland-tiere/bioland-bienen.html

 

27.10.2016 - Kommentar zu ÖKO-Test untersucht Honig: "Was im Gedächtnis bleibt ist die Skandalisierung"

Das ÖKO-TEST-Magazin November 2016 ist heute mit der Titelgeschichte Honig - Mit im Glas: Glyphosat und Gentechnik erschienen. Auch Bio-Honige wurden durch die Redaktion bewertet.

Ein Kommentar des Bundesverband Naturkost Naturwaren:

„Wir stellen fest, dass das Magazin gelegentlich durch markige Überschriften oder Ankündigungen den Eindruck bei Lesern und Medien vermitteln möchte, man sei auf eine unerhörte Verbrauchertäuschung gestoßen. Meist wird dann zum Ende des Textes das Ganze relativiert. So auch im Honig-Test der November-Ausgabe“, stellt die Geschäftsführerin des Bundesverband Naturkost Naturwaren, Elke Röder, fest. „Was letztendlich im Gedächtnis bleibt, ist aber die Skandalisierung. Das ist sehr bedauerlich und dient unserer Auffassung nach nicht der seriösen Information der Öffentlichkeit.“

Artikel-Auszug: Ein Honig, in dem Glyphosat und Pollen gentechnisch veränderter Pflanzen stecken, kann problemlos als „Bio“ gekennzeichnet werden. Und genau hier liegt der Unterscheid zu anderen Lebensmitteln: Die dürfen nur als „Bio“ gekennzeichnet werden, wenn das Endprodukt „Bio“ ist – also ohne Gentechnik, ohne Pestizide.

Antwort: Das ist nicht korrekt. Für Honig gelten alle Vorgaben wie für andere Bio-Lebensmittel auch. Lebensmittel, die als GVO gekennzeichnet werden müssen, können nicht „Bio“ sein. Die Ursache für chemisch-synthetische Pestizideinträge liegt darüber hinaus ausschließlich in der konventionellen Landwirtschaft.

Artikel-Auszug: Fliegen Bio-Bienchen etwa nur Bio-Blümchen an? Oder wie kontrolliert der Imker, dass das, was im Honig-Glas landet, auch das ist, was der Verbraucher unter „Bio“ versteht – pestizidfrei, gentechnikfrei, „öko“ halt? Die Antwort ist so einfach wie enttäuschend: Er tut es gar nicht, weil er es auch gar nicht muss.

Antwort: Richtig muss es heißen: weil er es auch gar nicht kann. Die Vorteile der Bio-Imkerei sind evident: Bessere Bienenhaltung, mehr Tierschutz, weniger Chemie. Weltweit prangern Bio-Imker bienenschädliche Praktiken, Pestizide oder GVO-Anbau an und tragen somit aktiv dazu bei, dass es weniger der Schadstoffe auf unserem Planeten gibt, die Ökotest in den Bio-Honigen nun hervorhebt.

„Die Unterstellung, Bio-Imker würden nichts tun, um Einträge unerwünschter Stoffe im Honig zu vermeiden ist unhaltbar“, kommentiert Karin Wegner, Mitarbeiterin in der BNN-Qualitätsarbeit. „Ich würde mir wünschen, dass in einem solchen Artikel die Realitäten deutlicher hervorgehoben werden. Nämlich, dass die Imker ihr Bestes geben, um in einer Umwelt, die mit Pestiziden und GVO-Pflanzen durchsetzt ist, ein qualitativ hochwertiges Produkt unter nachhaltigen Bedingungen herzustellen. Das schaffen sie auch: sowohl im vorliegenden Test als auch in Untersuchungen des Öko-Monitoring Baden-Württemberg schneiden Bio-Honige bei Pestizid -Nachweisen durchschnittlich besser ab als die konventionellen Produkte.

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